Menschen verbringen etwa ein Drittel ihres Lebens im Bett. Im Schlaf regeneriert sich der Körper, Stresshormone werden abgebaut und das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren. Kein Wunder, dass sich die meisten Menschen bei Schlafmangel so erschöpft fühlen. Viele Leute fühlen sich aber auch müde, wenn sie ausreichend lange geschlafen haben. Eine kürzlich in Österreich durchgeführte Studie lässt annehmen, dass die Gründe dafür direkt mit ihren Betten zu tun haben könnten.
Können Schadstoffe unseren Schlaf beeinträchtigen?
Jeder weiss heutzutage, dass sich in zahlreichen Materialien bedenkliche, wenn nicht sogar giftige Substanzen verstecken. Resopal, Laminat & Co beinhalten Klebstoffe und andere Chemikalien, mit denen die einzelnen Komponenten des Materials zusammengehalten werden. In vielen Matratzen sind Schaumstoffe und andere synthetische Fasern verbaut. Die Zersetzung von Schaumstoff – und damit die Freisetzung von bedenklichen Substanzen – beginnt zum Beispiel schon in den ersten Tagen nach seiner Herstellung.
Bei Federkernmatratzen kommt ein komplettes Stahlfedersystem zum Einsatz, das elektrische Schwingungen leiten oder auch verstärken kann. In Anbetracht der immer stärker werdenden Strahlenbelastung durch Niedrigfrequenzstrahlung sollte vielleicht besser auf Metall im Bett verzichtet werden. In der österreichischen Studie wurden bestimmte physiologische Parameter von Schläfern in einem Naturbett mit denen in einem „Bett von der Stange“ verglichen. Sie bescheinigt den Schläfern im Naturbett einen wesentlich erholsameren Schlaf.
Welche Kriterien sollte ein Naturbett erfüllen?
Schadstofffreiheit sollte das wichtigste Kriterium bei der Wahl eines Naturbetts sein. Für das Bettgestell bietet sich Massivholz an: Es ist nicht nur optisch ansprechend, es benötigt im Innenbereich auch keinerlei Holzschutz. Wer sich aus ästhetischen Gründen für eine Oberflächenbehandlung entscheidet, kann die Maserung mit schadstofffreien Wachsen und Ölen stärker zur Geltung bringen. Die Matratzenauflage sollte ebenso aus reinem Holz bestehen.
Bestimmte Naturbetten werden komplett metallfrei montiert – entweder mittels eines Stecksystems oder mit Holzdübeln. Bei Matratzen gibt es eine grosse Auswahl an metallfreien Produkten. Matratzen aus Materialien wie Naturwolle, Naturkautschuk, aus Torf oder Holzspänen erobern langsam den Markt. Für Matratzenbezug, Bettdecken, Kopfkissen und Bettwäsche gilt ebenfalls: Schadstofffreiheit hat oberste Priorität.
Abgesehen davon gibt es einen weiteren Grund, weshalb Naturbetten einen erholsamen Schlaf fördern. Die alte Volksweisheit »ein gutes Gewissen ist das beste Ruhekissen« ist heute immer noch aktuell. Naturbetten werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und sind ökologisch unbedenklich. All ihre Komponenten können kompostiert oder verbrannt werden ohne die Umwelt zu belasten.
Heilsame Eigenschaften natürlicher Materialien gezielt einsetzen
Wer unter bestimmten chronischen Erkrankungen leidet, kann sich mit einem Naturbett die heilsamen Eigenschaften bestimmter Hölzer zunutze machen. »Kräuterpfarrer« Johannes Künzle empfiehlt Menschen mit Atemwegserkrankungen, den harzigen Duft von Steinföhren oder Arven einzuatmen. Ein Bett aus unbehandeltem Nadelholz gibt diesen Duft jahrelang in geringen Mengen ab, weil das Baumharz nie richtig trocken wird.
Neben Bettgestellen aus unbehandeltem Nadelholz bietet der Handel auch Unterbetten, Kissen und Bettdecken mit Beimischungen von Arvenholz an. Wer von Rheuma, Gicht oder Arthrose geplagt wird, sollte die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Torf ausprobieren. Torfmatratzen wird nachgesagt, dass sie einen positiven Effekt auf Gelenkerkrankungen ausüben.